Luxus liegt im Teilen

Expertinnen gaben Einblicke zu genossenschaftlichem und gemeinschaftlichem Wohnen während eines SPD-Erkundungsspaziergangs.

SPD Nordend, Bornheim, Ostend

Erkundungsspaziergang „Genossenschaftliches und gemeinschaftliches Wohnen“

Frankfurt-Ostend. Hell, gut gelegen und vor allem bezahlbar: Wir alle haben unsere Vorstellungen von einer Traumwohnung. Aber wie sieht es eigentlich mit den Nachbarn aus? In Städten ist das oft vom Zufall abhängig – beim gemeinschaftlichen Wohnen allerdings beginnt Nachbarschaft schon vor dem Einzug.

Über solche gemeinschaftlichen und genossenschaftlichen Wohnformen konnten sich Interessierte nun während eines Erkundungsspaziergangs im Frankfurter Ostend informieren. Organisiert wurde die Veranstaltung am 29. September 2023 von den Ortsvereinen der SPD Nordend, Ostend und Bornheim. Mehr als 20 interessierte Bürgerinnen und Bürger haben sich beteiligt. Der Spaziergang führte von Häusern des gemeinschaftlichen Wohnens, neben der Naxoshalle, zu Neubauten der Wohnbaugenossenschaft Frankfurt am Main eG (WBG) in der Nähe der St. Nicolaikirche am Zoo.

„Im schönsten Raum des Hauses wohnt die Gemeinschaft und Luxus liegt im Teilen“, fasste Birgit Kasper die Idee hinter dem gemeinschaftlichen Wohnen zusammen. Sie war eine der Referentinnen des Spaziergangs und leitet sowohl das Netzwerk Frankfurt für Gemeinschaftliches Wohnen sowie die Landesberatungsstelle für Gemeinschaftliches Wohnen in Hessen.

Birgit Kasper erklärte, dass Bewohner:innen ihren privaten Raum im gemeinschaftlichen Wohnen oft reduzieren, sich dafür aber Luxusorte durch ein Teilprinzip ermöglichen können. Beispielsweise stehen dann eine Dachterrasse mit Skylineblick, ein Gästezimmer ein eigenes kleines Fitnessstudio oder eine Sauna für alle zur Verfügung. Aber auch geteilte Dienstleistungen und wechselseitige Unterstützungen sind möglich. Vom Car-Sharing bis zu „Kannst du mir mal was aus der Apotheke mitbringen?“: Es sind viele Formen des Zusammenlebens denkbar und werden realisiert.

Beispiele für gemeinschaftliches Wohnen sind Projekte auf dem Gelände des ehemaligen Naxos Schleifwerks im Ostend. Dort wurden bereits vor rund zehn Jahren insgesamt fünf Häuer mit unterschiedlichen Konzepten gebaut. Zum Beispiel ist eines dieser Genossenschaftshäuser auf familien- und kindgerechtes Wohnen ausgelegt. Neben den neun Wohneinheiten gibt es eine Kita, deren Raum abends und wochenends als Gemeinschaftsraum genutzt werden kann. Außerdem findet sich im Hinterhof genügend Platz für Bobbycars und es darf auch mal laut im Hausflur werden. Der Garten wird gemeinschaftlich gestaltet und genutzt. Zusätzlich sind dort bereits jetzt modulare Einheiten eingebaut, die es ermöglichen, im Alter den Wohnraum zu reduzieren oder bei Bedarf zu vergrößern.

Die Wohnbaugenossenschaft Frankfurt am Main eG hat als Frankfurter Traditionsgenossenschaft rund 700 Wohnungen. Sie engagiert sich auch im Bereich des gemeinschaftlichen Wohnens mit verschiedenen Projekten. Deren hauptamtliche Vorständin, Cora Lehnert, war eine weitere Referentin des Erkundungsspaziergangs. Sie wies darauf hin, dass die Genossenschaften jedoch derzeit einige neue Projektvorhaben pausieren lassen müssen. „Natürlich belasten uns die stark gestiegen Baukosten sehr. Was aber noch schwieriger ist, ist die Unberechenbarkeit der Zinsentwicklung.“ Daher wünscht sich Cora Lehnert unter anderem eine Senkung des Erbbauzinses sowie mehr Förderprogramme für gemeinschaftliches Wohnen. Nur so könnten weitere bezahlbare Projekte entstehen, wie beispielsweise in Kooperation mit eigenständigen Projektgruppen, mit der Kirche oder als Nachverdichtungsprojekt auf den eigenen Flächen der WBG. Diese Förderung sei wichtig, da genossenschaftliches und gemeinschaftliches Wohnen dauerhaft bezahlbaren Wohnraum schaffe und einen entscheidenden Standortvorteil darstellen, indem sie die Quartiere beleben und die Lebensqualität vor Ort erhöhen.

Auch Stella Schulz-Nurtsch, SPD-Stadtverordnete, ist sich dessen bewusst. „In Frankfurt haben wir seit langem eine Wohnungskrise, die insbesondere von einem großen Defizit an bezahlbarem Wohnraum geprägt ist. Um diese Misere zu lösen, benötigen wir den gewerblichen und den sozialen Wohnungsbau sowie eine starke Zivilgesellschaft, die sich in Genossenschaften organisiert. Die beiden letzteren haben bisher allerdings zu wenig Unterstützung erfahren.

Daher brauchen wir neue Ansätze, um solche Wohnformen stärker fördern zu können“, betonte Stella Schulz-Nurtsch. Dass entsprechend des Baulandbeschlusses der Stadt Frankfurt nach der Entwicklung neuer Wohnbaulandflächen 30 Prozent für sozialen Wohnungsbau und zusätzliche 15 Prozent nach dem Konzeptverfahren für genossenschaftliches und gemeinschaftliches Wohnen vergeben werden sollen,

seien wichtige Schritte in die richtige Richtung. Diese Quote könnte noch erhöht werden. Birgit Kasper ergänzte zum Abschluss, dass der am Gemeinwohl orientierte Wohnungsbau einer besonderen Förderung bedarf.

Es konnten Beispiele einer gelungenen Praxis von genossenschaftlichem und gemeinschaftlichem Wohnen erkundet werden. Herausforderungen einer nachhaltigen und zukunftsorientierten Wohnungspolitik sind deutlich geworden.

Vielen Dank allen Beteiligten für die gemeinsame Erkundung und die guten Gespräche!

Hans Herzer, Arno Roth, Louisa Wehlitz (Redaktion)

Hier ist eine ausführliche Schlussfolgerung zum Nachlesen:

https://www.spd-frankfurt.de/fileadmin/Dokumente/Schlussfolgerung_GenossenschaftlichesWohnen.pdf

Öffentliche Feier zur Rückkehr des Heine-Denkmals in die Friedberger Anlage

Die Initiative 9. November lädt zu einer öffentlichen Feier am 20. September ab 14:00 Uhr anlässlich der offiziellen Eröffnung der neu gestalteten Friedberger Anlage und der Umsetzung des Heinrich-Heine-Denkmals in die Friedberger Anlage ein. An diesem Tag kehrt das Heinrich-Heine-Denkmal in die Nähe seines ursprünglichen Standortes zurück. Sein neuer / alter Platz wird in der Friedberger Anlage schräg gegenüber dem Hochbunker sein, der 1942 von französischen Zwangsarbeitern auf dem Grund der am 9. November 1938 von den Nationalsozialisten zerstörten Synagoge der Israelitischen Religionsgesellschaft gebaut wurde.

Die beiden Tänzerfiguren wurden 1933 durch einen rechten Mob vom Sockel gerissen, der Sockel mit dem Relief Heines zerstört. Der damalige Direktor der Städtischen Galerie rettete die Figuren heimlich in der Nacht und stellte sie dann unter dem Titel „Frühlingserwachen“ im Garten des Museums aus. 1947 wurde das Denkmal erneut öffentlich platziert, diesmal mit neuem Sockel und neuem Porträtrelief, das nicht nur wie zu Anfang „dem Dichter“, sondern dem ganzen Wirken Heinrich Heines gewidmet war. Allerdings an einem unscheinbaren Ort in der Taunusanlage – weit weg vom stark jüdisch geprägten Frankfurter Ostend. Die Initiative 9. November hat sich seit Jahren für die Rückkehr des Denkmals an seinen alten Platz engagiert und sieht sich nun am Ziel. Aus diesem Grund lädt sie dazu ein, die Heimkehr des Heine-Denkmals in die Friedberger Anlage zu feiern, wozu auch die Stadträtinnen Dr. Ina Hartwig und Rosemarie Heilig anwesend sein werden. Mitwirkende bei der Feier sind der Heinrich-Heine-Chor mit Liedern nach Texten von Heine und ein Ensemble des Theaters Willy Praml mit Szenen aus seinem Heine-Projekt „Der Rabbi von Bacharach“. Der Frankfurter Stadthistoriker Björn Wissenbach wird über die Geschichte des Heine-Denkmals sprechen. Alle interessierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Feier und Teilnahme eingeladen. 

SPD Ostend begrüßt den umgestalteten Paul-Arnsberg-Platz

Wenige Tage nach der offiziellen Eröffnung durch die Stadt Frankfurt nahm der Ortsverein Ostend am Sonntag (13. August 2023) den umgestalteten Paul-Arnsberg-Platz im südlichen Ostend in Augenschein. Bei Kuchen und Getränken wurde unter der neu errichteten Pergola über die Neugestaltungen diskutiert, welche insgesamt als eine deutliche Verbesserung bewertet wird. Der Dank gilt hierbei insbesondere der Bürgerinitiative PAPI, aber auch allen anderen Beteiligten bei der Planung und Umsetzung. Es bleibt zu hoffen, dass die angelegten Pflanzengruppen und Wildwiesen in den nächsten Jahren weiter wachsen und gedeihen und der Platz für die Menschen in der Umgebung ein Ort wird, an dem man sich gerne aufhält. Der Auftakt ist gemacht. Vielleicht fühlen sich ja noch mehr Gruppen für Aktionen und nachbarschaftliche Initiativen inspiriert. Die SPD Ostend steht hierfür gerne als Ansprechpartner bereit.

Frankfurt Cleanup 2023 – SPD räumt im Ostend auf

Im Zuge des Frankfurt Cleanup 2023 der FES hat sich die SPD Ostend wieder engagiert und mit vier Personen am Samstag 6. Mai 2023 die Grünanlage in der Habsburgerallee inklusive Spielplatz auf der Hochallee von Müll und Unrat befreit. Später war auch noch der Spielplatz in der Dörnigheimer Straße dran. In rund 2 Stunden kamen dabei etwa 5 große Säcke voll mit Verpackungen, Abfall, Scherben, Zigarettenkippen etc. zusammen, es hat sich also definitiv gelohnt. Besonders erfreulich waren die durchweg positiven Reaktionen von Passanten auf unsere Aktion und auch das sonnige Wetter passte zur guten Stimmung in unserem Team. 

Kurzinfo für Anwohner – Umgestaltung des Grünzugs in der Luxemburgerallee

Das Grünflächenamt hat jüngst informiert, dass im Februar 2023 die
Landschaftsbauarbeiten zur Umgestaltung der Grünanlage an der
Luxemburgerallee beginnen. Die Maßnahmen dienen sowohl der
Verbesserung der Aufenthaltsqualität als auch der Berücksichtigung
ökologischer Belange. Hierfür fand im Herbst 2019 eine öffentliche
Bürgerbeteiligung statt und die SPD vor Ort hat sich für die vorgesehenen
Verbesserungen wiederholt eingesetzt.

Bei der Neugestaltung ist u.a. folgendes geplant:

  • Spielplatzerweiterung und Neuanlage eines Labyrinths
  • Aufwertung des Jugendbereichs im nördlichen Abschnitt durch
  • verschiedene Einbauten
  • das Kleinspielfeld erhält einen Belag aus Gummigranulat
  • Umgestaltung von Rasenflächen zu einer Insektenwiese
  • Einrichtung eines Lesegartens unter den Bäumen südlich der
    Rhönstraße
  • Neubepflanzung vorhandener Beete mit Rosen und Stauden
  • Ergänzung von zwei weiteren Bäumen im südlichen Abschnitt

Die Umgestaltung soll bis zum August 2023 abgeschlossen sein.
Das Grünflächenamt bittet um Verständnis für die Absperrung des
Baubereichs während der Umbauarbeiten.

Infostände zur OB-Wahl

Der SPD-Ortsverein Ostend veranstaltet noch zwei Infostände zur Wahl des Oberbürgermeisters / der Oberbürgermeisterin am 5. März 2023. Diese sind:

25.02.23 – 11 bis 13.00 Uhr – Wittelsbacher Allee / Waldschmidtstraße

04.03.23 – 11 bis 13.00 Uhr – Louis Appia Passage

Die SPD Frankfurt trauert um Michael Hohmann

Dr. Michael Hohmann, der langjährige Leiter der Romanfabrik und Sozialdemokrat, ist im Alter von 68 Jahren plötzlich verstorben. Die Partei ist von seinem Verlust tief bestürzt.

Gerade einmal drei Wochen vor seinem Tod konnte die SPD Frankfurt Michael Hohmann noch die Ehrenplakette für seine vielfältigen Leistungen in der Frankfurter Kunst und Kultur überreichen. Eugen Emmerling, der den Vorschlag für die Auszeichnung gemacht hatte, war ebenso zugegen wie viele Gleichgesinnte aus der Frankfurter Kulturlandschaft.

„Michael Hohmann war eine prägende Figur des literarischen Lebens in Frankfurt und hat dieses über Jahrzehnte entscheidend befruchtet. Unter seiner Leitung wurde die Romanfabrik zu einem professionellen Literaturtreff, der Lesungen eine große Bühne bot und auch Konzerte mit Chansons, Jazz und Klassik in das Konzept mit aufnahm. Der promovierte Literaturwissenschaftler gab dem Haus ein unverwechselbares Gesicht und hielt der Buch- und Literaturstadt Frankfurt über Jahrzehnte die Treue. Sein Enthusiasmus, sein offener und kritischer Geist und seine Begeisterung für gute Literatur und Musik wird uns sehr fehlen“, so Kulturdezernentin Hartwig.

Der gebürtige Darmstädter brannte für die Philosophie ebenso wie für Musik und Literatur, und dies immer im Sinne der deutsch-französischen Freundschaft. Der überzeugte Sozialdemokrat war von Herzen ein Aufklärer und leidenschaftlicher Freigeist, ein Republikaner, fest und zuverlässig, unabhängig vom Zeitgeist. Seit seinen Studienzeiten in Frankreich war Michael aber auch ein Mann der Sinne, er hat das Savoir-vivre nach Frankfurt gebracht und damit die Kulturlandschaft der Stadt bereichert, ganz besonders sein Heimatviertel das Ostend, dessen Potential er als einer der ersten erkannt und weiterentwickelt hat.

Der SPD-Ortsverein verliert mit ihm eines seiner profiliertesten Mitglieder und einen engagierten Ideengeber, der die politische Debatte und die Ausrichtung der Arbeit vor Ort wesentlich mitprägte. Die von ihm initiierten Stadtteilspaziergänge zeugen davon, wie wichtig es für ihn war, immer auch die kulturelle und soziale Geschichte im Ostend wach zu halten und sie den Menschen im Stadtteil nahe zu bringen. Michael Hohmann hat, im besten Sinne, Aufklärung und Romantik verbunden. Sein Tod ist für uns Sozialdemokraten ein großer Verlust. Wir werden ihn sehr vermissen. Wir denken an seine Angehörigen, besonders seiner Ehefrau Susanne gilt unser tiefes Mitgefühl.

Für den SPD Ortsverein Ostend 

Gerold  Hombach 

Am 12.09. beginnt der Umbau des Paul-Arnsberg-Platzes

Nachdem im Februar bereits die verkümmerten Trompetenbäume gefällt worden waren, beginnt nach langjähriger Initiative vieler engagierter Mitbürgerinnen und Mitbürger am 12.09. der Umbau des Paul-Arnsberg-Platzes. Der ganze Platz wird eingezäunt. Ein paar Parkplätze in der Rückertstraße werden während der Bauarbeiten für die ausführende Baufirma umgewidmet. Der Kampfmittelräumdienst sondiert anschließend wegen tiefer Aushubarbeiten für die neuen Bäume das Gelände nach Hinterlassenschaften aus dem 2.Weltkrieg. 30 neue Bäume, mehr Grünflächen, eine Wildblumenwiese sind vorgesehen, eine Trinkwasserstelle wird installiert. Die Arbeiten werden den Winter über fortgesetzt und sollen voraussichtlich im Juni 2023 beendet sein. Wir freuen uns auf die neuen entsiegelten Flächen im Ostend mit einem begrünten Platz, der von hoffentlich vielen Anwohnern genutzt wird.

Wie der Platz künftig aussehen wird, ist auf dem folgendem Plan dargestellt: